Die Sperrung der A 45-Talbrücke Rahmede belastet Südwestfalen enorm. Deshalb setzt die Region auf einen starken Schulterschluss und hat Maßnahmen zur Standortsicherung verfasst. Unter dem Titel „Südwestfalen startet durch“ ist ein Ideenkatalog mit mehr als 20 Projekten und politischen Forderungen entstanden. Ein Projekt, das südwestfälischen Bundes- und Landtagsabgeordneten im Rahmen eines „Parlamentarischen Abends“ in Iserlohn vorgestellt wurde.
Die Vollsperrung der A 45-Talbrücke Rahmede bei Lüdenscheid hat die Lebensader der Region Südwestfalen durchtrennt. Für Lüdenscheid und große Teile Südwestfalens ist die Lage dramatisch. Die Region ist sich einig: Brückensprengung und Neubau müssen höchste Priorität genießen und möglichst schnell erfolgen. Gleichzeitig müssen innovative Zukunftsperspektiven für die Transformation Südwestfalens entwickelt werden – für eine Region, die unverschuldet in die Krise geraten ist.
Die Region steht zusammen. Das zeigt sich auch daran, dass ein breites südwestfälisches Akteurs-Netzwerk mit mehr als 100 Mitwirkenden aus Unternehmen, Hochschulen und Berufskollegs, Kreisen und Kommunen, Wirtschaftsförderungen, Industrie- und Handelskammern sowie der Handwerkskammer Südwestfalen, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden, Verkehrsträgern und Energieversorgern in den vergangenen Monaten Projektideen und politische Forderungen zur Aufrechterhaltung und Steigerung der Standortqualität erarbeitet hat. Unter dem Titel „Südwestfalen startet durch“ sindmehr als 20 Projekte und politische Forderungen entstanden, die allen südwestfälischen Bundes- und Landtagsabgeordneten während eines „Parlamentarischen Abends“ in Iserlohn vorgestellt wurden.
„Jeder Tag Vollsperrung verursacht nach einer Untersuchung des Verkehrsverbandes Westfalen einen volkswirtschaftlichen Schaden in Höhe von einer Million Euro in der Region. Ziel der gebündelten Aktion ist es, Südwestfalen angesichts der dramatischen Situation konsequent und nachhaltig zu stärken.“, sagte Landrat Marco Voge. Die Teilnehmer ergänzten mit einer Stimme, dass Südwestfalen mit Blick auf die Umsetzung der Projekte jetzt die Unterstützung von Bund und Land brauche. Stellvertretend für das Engagement der IHKn dankte der Landrat dem SIHK Präsidenten Ralf Stoffels, der den Prozess am Abend vorstellte. Die Kammern haben den Prozess angestoßen und geführt: „Dadurch haben wir ein starkes Ideenpapier. Mein Dank gilt auch der Südwestfalen Agentur, die die weitere Koordination unter den Akteuren und die Planung der heutigen Veranstaltung übernommen hat“.
Breites Netzwerk
Aus Sicht der Akteure bedarf es eines umfänglichen Standortsicherungspakets mit wirksamen Maßnahmen, die zum langfristigen Erhalt der Attraktivität des Wirtschafts-, Wohn- und Erholungsstandortes beitragen. Das breite Bündnis untermauert einen wichtigen Aspekt des südwestfälischen Markenkerns: Südwestfalen ist bekannt als Region des kooperativen Miteinanders. Die Bewältigung der zahlreichen Herausforderungen wird als gemeinsame, regionale Aufgabe verstanden, die nur mit Unterstützung von Bund und Land bewältigt werden kann. Aus dem Akteurs-Netzwerk sind konkrete Projektvorhaben entstanden, die sich in drei Themen gliedern:
• Bildungs- und Forschungslandschaft stärken
• Klimaschonende Mobilität der Zukunft fördern
• Fachkräfte der Zukunft gewinnen
Beim „Parlamentarischen Abend“ gab es in diesem Zusammenhang mehrere Kurzpräsentationen – vorgestellt von Ingo Degenhardt (DGB Südwestfalen) für den Bereich Bildung, Thomas Frye (IHK Arnsberg) für das Thema Mobilität, Marie Ting (Südwestfalen Agentur) für das Thema Fachkräfte und von Landrat Marco Voge. Im Anschluss folgte ein konstruktiver Austausch.
Hintergrund
Unter Federführung der drei südwestfälischen Industrie- und Handelskammern und vor dem Hintergrund der Sperrung der A 45-Talbrücke Rahmede mit all den Folgen und Auswirkungen wurde der Prozess „Südwestfalen startet durch“ in Gang gesetzt. Start war die „1. Südwestfälische Standortkonferenz“ am 31. März in Lüdenscheid. Ziel ist es, Projektideen für Südwestfalen im Sinne eines „Standortsicherungs-Pakets“ zu entwickeln. Hierzu wurden verschiedene thematische Arbeitsgruppen gebildet und mit einem breiten Akteurs-Netz aus Südwestfalen besetzt.